… und es hat boom gemacht. Oder auch nicht!
Fest steht: es hat ein neues Google-Update gegeben, dies wurde bereits von Matt Cutts, dem offiziellen Google-Sprecher, bestätigt. Und, es dürfte noch laufen, denn nach wie vor zeigen Analysen starke Veränderungen im Sichtbarkeits- index und Ranking-Veränderungen deutscher bzw. deutschsprachiger Websites. Ob das Pinguin oder Penguin 2.0 Update von Google genauso massiv einschlägt, wie die letzten Änderungen im Google-Algo muss abgewartet werden.
Panda oder Pinguin? Das große Frösteln der Webmaster und SEO-Agenturen …
Ohne auf die Namenswahl eingehen zu wollen, eine kurze Begriffserklärung der Google-Updates. Hinter der Bezeichnung Google-Update steckt eine Aktualisierung/Adaptierung des Google-Algorithmus. Das heisst bestimmte Faktoren werden neu, andere gar nicht mehr und manche stärker/schwächer bei Suchabfragen berücksichtigt. Ziel solcher Update ist laut Google immer susschließlich die Qualitätssteigerung bei der Trefferanzeige in den Suchergebnissen.
Je nachdem, an welchen Schräubchen gedreht wird, erhalten diese großen Updates dann in der Branche unterschiedliche Namen. Das Panda-Update hat 2011 eingeschlagen wie eine Bombe, es hat mehrheitlich den Inhalt von Webseiten (neu) bewertet. Die Einführung dieses Updates führte dazu, dass viele Webseiten aus dem Index verschwunden sind, die Inhalte von anderen Seiten zusammen getragen haben, auf der Webseite viel doppelten Inhalt auslieferten etc. Es handelte sich damals also um ein sogenanntes „Onpage-Update“, welches unmittelbar den Content der jeweiligen Websites betraf. Bei der Einführung des Updates waren etwa 7% aller Webseiten weltweit betroffen.
Beim ersten Pinguin-Update standen vor allem Änderungen im sogenannten „Offpage-Bereich“ von Websites im Vordergrund – also die externen Verlinkungen, die auf eine Domain bzw. URL führen. Google will damit Seiten kicken, die gegen die Google Richtlinien verstoßen haben, indem sie – aus Google-Sicht – unrechtmäßig Links gesammelt, gekauft, gemietet haben um in den Suchergebnissen weiter vorne zu landen.
Auch die nunmehr durchgeführte Version 2.0 des Pinguin-Updates hat die selbe Stoßrichtung, Details sind allerdings noch schwierig zu eruieren. Noch ist nicht klar, ob es sich beim jüngsten Update „lediglich“ um eine Bereinigung der Suchergebnisseiten um Mehrfach-Rankings einer Domain zu einem Keyword handelt, oder ob noch mehr dahinter steckt. Erkennen kann man, dass es eine Zunahme der Domains und URLs auf den gesamten Datenbestand gibt – dies wäre logisch wenn eben Mehrfach-Rankings (mehrere Unterseiten einer Domain haben zu einem Keyword gerankt) gestrichen wurden.
Offenbar sind nun die schlechter rankenden URLs komplett verloren gegangen oder weiter auf hintere Positionen gerückt, was den Sichtbarkeitsverlust vieler Webseiten erklären würde. Ob mit dem Sichtbarkeitsverlust auch ein Traffic-Verlust im gleichen Ausmaß einhergeht, lässt sich mehrheitlich eher verneinen. Einbußen müssen die betroffenen Seiten aber jedenfalls hinnehmen, das Ausmaß bestimmt die individuelle Situation/Umgebung/Branche der jeweiligen Seiten und Domains.
Der SEO-Tool-Anbieter XOVI publiziert, dass überwiegend Seiten aus den Branchen Versicherungen, Kredit, Fashion/Kleidung, Erotik und zum Teil SEO (Agenturen) vom aktuellen Update betroffen wären (Basis: Top 25.000 Verlierer). Außerdem wurde angemerkt, dass die Suchergebnisse offenbar stärker als üblich um nicht deutschsprachige Webseiten bereinigt.
Fazit: das offiziell von Google bestätigte Ausmaß der jüngsten Änderungen umfasst „nur“ 2,3% der US-Suchanfragen – für Österreich/Deutschland liegen noch keine Zahlen vor – doch die Ranking-Veränderungen sind größer als es diese Zahl vermuten lässt. Viele neue Domains und URLs sind nun in den Top-100 bei Google zu finden, angestammte Platzhirsche mussten offenbar Terrain hergeben. Google bevorzugt dabei offensichtlich noch stärker Marken statt Online-Anbieter. Ergo: wer das Geld hat, siegt vor dem der Content hat.
Linktipps:
– Penguin 2.0 Analyse von XOVI
– So bewerten Google’s Prüfer Webseiten
– Matt Cutts: Penguin 2.0 rolled out today