Google hat abermals eine Warnung an Webmaster ausgesprochen keinen Linkverkauf auf ihren Webseiten zu betreiben. Genau genommen weist Google darauf hin, dass entgeltliche Links mit dem Attribut „nofollow“ belegt werden müssen um den PageRank nicht zu vererben.
Linkkauf? No follow? PageRank?
Das sind diese Vokabel, die in SEO-Foren von Suchmaschinenoptimierern und Google-Analysten ständig verwendet werden, die dem Laien aber oft nicht geläufig sind. Dabei ist es keine Schande, dass Unternehmer, deren Kerngeschäft in ganz anderen Bereichen liegt, (noch) nicht sattelfest in dieser Terminologie sind. Freilich ist es nicht von Nachteil, sich damit zu beschäftigen um den eigenen Webauftritt nach den neuesten Standards gestalten bzw. betreiben zu können. Darum möchte ich die Begriffe und deren Bedeutung einmal kurz erklären.
Links sind die Währung im Internet
Links, also Verweise auf der eigenen Website zu anderen Webseiten spielen die Hauptrolle bei der Bewertung einer Website durch Google. Für Google stellt jeder Link auf eine andere Webseite eine Empfehlung eben dieser Website dar. Je mehr Links von anderen Seiten auf die eigene Website verweisen (und je besser diese Links thematisch auch noch dazu passen), desto höher die Wertigkeit in den Augen von Google. Ist auch nicht unlogisch – wenn viele externe Seiten auf unsere Seite verweisen, dann wird diese wohl etwas zu bieten haben. Auf diesem Prinzip basiert der sogenannte PageRank-Algorithmus – grob gesagt Googles ursprüngliches Bewertungstool und Herzstück der Google-Suchtechnologie.
Informationen über den PageRank lassen sich etwa aus der Google Toolbar (eine von Google kostenlos zur Verfügung gestellte Symbolleiste für Webbrowser wie Mozilla oder Internet Explorer) ablesen. Der Wert liegt zwischen 0 und 10. Die angezeigten Werte geben das Ergebnis als gerundeten ganzzahligen Wert wieder. Als Richtwerte: google.com hat als einer der wenigen Anbieter PageRank 10, der deutsche Anbieter google.de hat „nur“ einen Pagerank von acht, wikipedia.org von neun.
Das Grundprinzip lautet also: Je mehr Links auf eine Seite verweisen, umso höher ist das Gewicht dieser Seite. Und jetzt kommt’s: je höher das Gewicht der verweisenden Seiten ist, desto größer ist der Effekt. Wenn also unsere Seite einen Link von einer anderen Seite erhält, die ihrerseits hundert mal auf anderen Seiten verlinkt wurde (also 100 eingehende Links von anderen Seiten hat), dann zählt der Link nicht bloß wie eine Stimme, sondern er erhält eine Gewichtung. Das heißt, Links von populären Webseiten (die daher auch einen hohen PageRank haben) zählen besonders viel.
Und damit ist es logisch, dass Links auch einen realen Wert darstellen, da sie die Bausteine zum Erfolg einer Website sind. Während früher Links zu guten Angeboten freiwillig gesetzt wurden, nimmt dieses Verhalten mehr und mehr ab. Firmenwebseiten haben es naturgemäß besonders schwer Links zu bekommen, es sei denn sie repräsentieren große Marken mit einem besonderen Image. Aber der Sexy-Faktor einer Firmenseite – für z.B. Sechskantkopfschrauben – ist zweifellos überschaubar ;o)
Google mag keine gekauften Links und die Verkäufer schon gar nicht
Weil Google nur „echte“ Links, also vertrauenswürdige Votes haben möchte, ist das Unternehmen bestrebt unter allen Umständen „falsche“ – also gekaufte Links – aufzuspüren. Klar, wenn nur mehr „gefakte“ Links von Linkbuilding-Firmen und SEO-Agenturen im Netzt kursieren, dann würde die Qualität der Google-Suchergebnisse arg leiden und das Netz sich in der Hand jener befinden, die sich den Linkkauf im großen Stil leisten können. Und dagegen hat Google naturgemäß etwas – nicht etwa aus Fairnessgründen, nein, derzeit sind sie es, die das Internet fest im Griff haben.
So hat Google nun also zum wiederholten Mal Webmaster vor Linkkauf bzw. Linkverkauf in großem Stil gewarnt, da damit die Suchergebnisse manipuliert würden. Und damit der Warnung auch Nachdruck verliehen wird, dürfte an Interflora.co.uk auch ein Exempel statuiert worden sein, wenngleich sich Google dazu naturgemäß nicht äußert.¹
Wie auch immer, der Verkauf von Links, die ihren PageRank weitergeben verstößt gegen die Qualitätsrichtlinien und kann geahndet werden. Dies betrifft auch sogenannte „Advertorials“ – also Texte, die nur zum Zwecke der Linksetzung geschrieben wurden. Als Konsequenz nennt Google den Verlust des „Trust“ (also, die Vertrauenswürdigkeit einer Website), als auch in der Reduktion des sichtbaren PageRank in der Google Toolbar und zuletzt auch weniger Rankings (also gefundene Suchbegriffe) in den Suchergebnisseiten.
Um dies zu verhindern, empfiehlt Google das Attribut rel=“nofollow“ bei bezahlten Links. Dieses Atrribut lässt sich ganz einfach bei einer Verlinkung hinzufügen – der Link sieht dann etwa wie folgt aus: a href=“http://www.seovolution.at“ rel=“nofollow“ Damit wird der PagRank nicht vererbt und die Google-Suchergebnisseiten (SERP’s) nicht verfälscht. Aber dafür wird natürlich dann auch keiner mehr zahlen, aber das ist eine andere Geschichte.
Was tun, wenn Google etwas verdächtig vorkommt? Üblicherweise wird dann in den Webmaster Tools eine Benachrichtigung über „künstliche oder unnatürliche Links“ (possibly artificial or unnatural links on your site pointing to other sites that could be intended to manipulate PageRank) geschickt. Das ist der Hinweis, dass die Seite Trust im Google-Index verloren hat.
Dann ist natürlich schon ein Schaden eingetreten, zur Schadensbegrenzung empfiehlt Google alle bezahlten Links zu entfernen bzw. mit rel=“nofollow“ zu belegen und danach einen Antrag auf Überprüfung zu stellen. Nach der Überprüfung wird Google eine Nachricht schicken, ob die Webseite wieder berücksichtigt wird oder nicht.
Über die Möglichkeiten für Firmen zu „sauberen“ Links zu kommen, berichte ich in einem der nächsten Artikel …
Linktipps:
Reminder about selling links (Google Webmaster Central Blog)
Interflora Penalty¹