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Bereits 26% blockieren Onlinewerbung in Österreich

Adblocker

Wie unser langjähriger Partner und Webvermarkter Tripple.net nun in einer selbst geführten Untersuchung herausgefunden hat, konsumiert rund ein Viertel der Leser von Websites in Österreich die kostenlosen Inhalte, ohne für die Finanzierung über Werbung beizutragen.

Mittels sogenannter Adblocker werden immer häufiger Werbungen auf Websites und Onlineportalen blockiert. Damit wird aber vor allem den vielen kleinen und mittleren Onlineprojekten der finanzielle Boden unter den Füßen weggezogen, denn Werbung stellt für diese Betreiber die einzige Einnahmequelle dar. Bisher dominieren werbefinanzierte Inhalte im Web, also gratis Content für User. Mit dem stark Veränderten Userverhalten in diesem Bereich stehen viele Webanbieter nun mit dem Rücken zur Wand.

Programme bzw. Browsererweiterungen (sogenannte Adblocker) verbreiten sich rasend schnell, die Hintergründe dafür bleiben aber misteriös. Nicht die Ursache ist schleierhaft, denn dass User möglichst wenig von Werbung „belästigt“ werden wollen ist nachvollziehbar, sondern die Betreiber die hinter der Verbreitung stehen.

Denn viele Adblocker blockieren nicht alle Werbungen sondern lassen spezielle Anbieter gezielt durch. Nutznieser dieser Entwicklung …. erraten, unter anderem Google, die mit ihrem Werbenetzwerk AdWords nun oftmals als alleiniges Werbemittel ihre Marktmacht weiter festigen können.

Vor allem die deutsche Eyeo GmbH, deren Internet-Werbefilter „Adblock Plus“ von weltweit über 60 Millionen Menschen genutzt wird, und die eine Kooperation mit Google eingegangen ist, steht im Fokus. Der Internet-Konzern zahlt nämlich dafür, dass Google-Werbung von „Adblock Plus“ nicht gefiltert wird und bei Usern landet.

Deutschen Branchenmedien zufolge fordert der Werbefilter-Anbieter für Werbefreischaltungen einen Umsatzanteil von 30 Prozent. Aber nicht nur deutsche Verlagshäuser mit Nachrichtenportalen stört diese Vorgangsweise, auch der ORF und andere Internetmedien beklagen dieses Vorgehen. Kein Wunder, denn zuerst hölt „Adblock Plus“ existierende Werbemodelle aus was jährlich Millionenumsätze kostet, um danach von Ausweichangeboten wie „akzeptablen Anzeigen“ finanziell zu profitieren. „Geniales Geschäftsmodell“ sagen die einen, die anderen sehen das große Sterben vor allem kleinerer Anbieter, die sich dagegen nicht wehren können.

Adblocker im Vormarsch – die Untersuchung im Detail

Aus Anlass der Aufschreie aus dem Ausland und der immer schlechter werdenden Finanzierungslage kleinerer Medien in Österreich hat tripple.net die Entwicklung genauer unter die Lupe genommen um aktuelle Zahlen zu eruieren. Das Ergebnis war erstaunlich und bedenklich gleichermaßen.

Die Messung im Detail: als technischer Dienstleister mit eigener Adserver-Software konnte tripple.net den Adserver mit einem Meßfühler ausstatten, der auf den teilnehmenden Websites installiert wurde. Der Code (Zählpixel als Script und Grafik) wurde in der Website wie normaler Inhalt (und auch genau dort) eingebunden und auch vom Browser dargestellt. Gleichzeitig aber wurde er auch mit den Werbungen ausgeliefert – beides etwa gleich verzögert. Die Differenz beider Messungen ergab die geblockte Werbungen, unter der weitgehend zutreffenden Annahme, dass Werbung schon vor dem Laden blockiert wird.

Bei dem Test wurde zwei Wochen lang von einer dreistelligen Anzahl von Websites bei ‚zufällig‘ ausgewählten rund 100.000 Usern die Zählmechanismen ausgeliefert und dabei die Herkunft und Basis anonym gespeichert. Die Auswertung selbst wurde nur als Zähler integriert, der diverse ‚Töpfe‘ (Browser, Betriebssysteme, Bereich…) gefüllt hat, also vom Datenschutz her unbedenklich ist.

Das Ergebnis: auf stationären Geräten werden im Schnitt bereits 28% der Einblendungen von Werbung verhindert, mobile Endgeräte (Smartphones, Tablets) sind noch nicht so stark mit Blockern ausgestattet wie jene auf normalen Computern, aber auch dort sind 16% der Werbungen bereits geblockt. Gesamt ergab das im Panel 26,4% User mit Werbeblockern

Nach Browsern ergab der Test ein uneinheitliches Bild. Mit 34% liegt der Mozilla Firefox, von dem der Trend zum Blocker mit seinem Plug-In-System ausging, an der Spitze der Entwicklung. Der Microsoft Internet Explorer ist mit 27,5% allerdings nicht weit dahinter. Googles Chrome und Apples Safari allerdings waren mit 15 und 11% deutlich abgeschlagen.

Interessant auch das thematische Umfeld, bei dem Werbeblocker besonders häufig zum Einsatz kommen. Besonders viele Blocker sind bei Usern installiert, die im Umfeld Technik (42%) und Shopping (34%) surfen. Die Website mit den meisten Usern mit Adblockern (valide 84%!) beschäftigt sich übrigens mit Web-Technik unter erfahrenen Usern.

Fazit

Tripple.net zieht ein ernüchterndes Fazit aus den aktuellen Entwicklungen. Webmaster müssen jedenfalls schnell alternative Strategien entwickeln um den Verlust zu kompensieren. Denn bei einem Anteil von über einem Viertel nicht zur Finanzierung beitragenden Usern in einem ohnehin immer schwerer werdenden Umfeld für Websitebetreiber und einem weiterhin steigenden Trend hin zu Adblockern ist dieser Schluss evident. Und doch leichter gesagt als getan.

Denn wer den Onlinemarkt näher kennt, weiß, dass für unabhängige Medien die Möglichkeiten zur Werbefinanzierung beschränkt sind. Geht die Werbefinanzierung weiter zurück, wird die Finanzierung über Inhalte zur Normalität werden.

Die User werden also weiterhin mehrheitlich kostenlos surfen, dabei allerdings mit bezahlten Beiträgen vorlieb nehmen müssen. Diese sind natürlich weder unabhängig noch objektiv, sogenannte Advertorials (also Mischformen aus Beiträgen und Werbung) werden zunehmend zur Regel. Anbieter hochqualitativer Inhalte wiederum werden alternativ auf Bezahlmodelle wechseln (müssen) um sich die Leistung vergüten zu lassen. Ob diese Entwicklung wünschenswert ist eine Frage, eine andere ist, ob sich dazu vernünftige Alternativen etablieren können.

Linktipps:

– Statistik: 26% Ad-Blocker in Österreich
– 10 Dinge, die Sie über Google+ wissen sollten
– So bewerten Google’s Prüfer Webseiten
– Google Site Search: Suche wird kostenpflichtig

Gründer des österreichischen Gesundheitsportals gesund.co.at mit 15 Jahren Erfahrung im Online-Publishing. Die Leidenschaft zu suchmaschinengerechter Websitegestaltung und effektive SEO für Redakteure, Autoren und PR-Agenturen treibt ihn an. Der Umstand, dass der Tag nur 24 Stunden hat bremst ihn ein. Kann sein Wissen daher nur wesentlich seltener weitergeben als es die Nachfrage eigentlich verlangt.

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